Freitag, 23. Februar 2018

Donnerstag, 22.02.2018

Es wurde auf den Seiten, die Hauptschulblues ziemlich regelmäßig liest, eine kleine Debatte darüber losgetreten, ob Druck auf Jugendliche ausgeübt werden soll, neben Schule und Studium Geld zu verdienen.
Hauptschulblues meint dazu, sie sollten auf jeden Fall etwas arbeiten, vor allem in den Ferien, aber es geht auch ohne Druck, aus eigenem Antrieb.
Dazu seine Geschichte:
Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen, kleiner Bauernhof, zu essen gab es immer, aber darüber hinaus sehr wenig. Der Großvater, erfolgreicherMünchner Kaufmann, hätte reichlich Geld gehabt, war aber bei den Kindern nicht beliebt.
So fing H. an, schon als Kind zum Leben und -sunterhalt beizutragen: Er und seine Kinderfreundin Hertha hatten beide einen Kinderrechen, der bei der Gras- und Heuernte fleißig benutzt wurde. Er ging in den Wald, Holz zu sammeln und Pilze jede Menge. In die bäuerlichen Tätigkeiten der späten 50er Jahre wuchs er reibungslos hinein.
Durch die damalige Bildungsoffensive wechselte er auf das Gymnasium, war ein schlechter, aber interessierter Schüler, weil er am Nachmittag wieder auf dem Feld war anstatt zu lernen oder Hausaufgaben zu machen.
Mit 16 ging er in den Sommerferien in eine kleine elektrotechnische Firma arbeiten, Bauteile sortieren, zerlegen, zusammensetzen, im Akkord. Davon kaufte er sich ein neues Fahrrad.
Mit 18 fuhr er mit dem Vater, der in München als Maurer arbeitete, auf die Baustelle in Thalkirchen und schleppte Mörtel und Bierkästen. In der Schellingstraße gewohnt, im Hinterhof, nahe dem damaligen BILDzeitungsgebäude und den Studentenprotesten der APO. Am Abend gestaunt, was in München alles los ist.
Mit 19 1/2 kam er endgültig nach München. Arbeit gefunden in der Oberpostdirektion, Auslandsauskunft und -vermittlung. Vom Vorschuss, den es gab, mietete er sich in Laim bei einer alten Dame ein, möbliert für 130.- DM. Die Bundespost hätte ihn gerne behalten für die höhere Laufbahn.
Dann Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie und 1972 erstes Staatsexamen. Neben dem Studium in der Internationalen Universitätsbuchhandlung gearbeitet, der Münchner Niederlassung eines New Yorker Antiquariats.
1973/74 ein Jahr gesandelt - war das schön!
Ab 1974 gearbeitet bis 2014, jahrelang auch in Teilzeit, um anderen Interessen nachgehen zu können. (Eigene Geschichte!)
Nichts bereut.
Eine Küchenschublade ausgeräumt, gesäubert, Inhalt sortiert, eingeräumt.
Ja, am Nachmittag angefangen, eine Bolognese zuzubereiten. Mit Rinderhack, Hühnerleber, Speck, Karotte, Stangensellerie, Zwiebel, Rinderfonds und Rotwein. Wichtig dabei ist, das Hackfleisch unter Zugabe von Milch zu bräunen. Das gibt dem Fleisch einen unverwechselbaren Geschmack. Alles muss dann nur noch drei Stunden vor sich hin simmern.

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