Freitag, 26. August 2016

DIHK: 172 224 Ausbildungsstellen nicht besetzt


Der Deutsche Industrie- und Handelskammertagmeldet laut SZ, dass zur Zeit 172 224 Ausbildungsstellen offen sind. Ein Grund soll sein, dass immer mehr Jugendliche studieren wollen.
Bildergebnis für ausbildungsstellen unbesetzt
Bild: muenchen.tv
Es waren noch 12 800 Plätze für Einzelhandelskaufleuten offen, rund 11 400 für VerkäuferInnen und 6200 für KöchInnen. Im Hotelfach gab es rund 4400 offene Plätze, bei Bürokaufleuten rund 5300. Viele offene Plätze gab es auch bei den Friseuren (4300), Logistikfachkräften (4000), Kfz-Mechatronikern (4000) und medizinischen Fachangestellten (2200).
Tja: Eine Chance für die vielen Flüchtlinge, die in die Berufe drängen wollen.
Die Politik muss reagieren, und zwar schnell.

Montag, 22. August 2016

Ein Ohrwurm der Velvet Underground

"I'm Sticking With You"

I'm sticking with you
'Cos I'm made out of glue
Anything that you might do
I'm gonna do too

You held up a stagecoach in the rain
And I'm doing the same
So you're hanging from a tree
And I made believe it was me

I'm sticking with you
'Cos I'm made out of glue
Anything that you might do
I'm gonna do too

There're people going into the stratosphere
Soldiers fighting with the Cong
But with you by my side I can do anything
When we swing, babe, we hang past right and wrong

I'll do anything for you
Anything you want me too
I'll do anything for you
Oohoh I'm sticking with you
Oohoh I'm sticking with you
Oohoh I'm sticking with you
 Süß, wie Maureen Tucker im Duett mit Lou Reed am Ende des Lieds die Töne nicht mehr richtig trifft. Aber sie war ja auch die Drummerin der Band.

Verschleiert in die Schule?

Nein. Niemals.
Das hat nichts mit Grundgesetz und Religionsfreiheit zu tun.
Hier geht es um Werte der westlichen Gesellschaften.
Und da gibt es die Verschleierung in der Öffentlichkeit schlicht und einfach nicht.

Donnerstag, 18. August 2016

Hausaufgaben für Bayern

Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln veröffentlichte den Bildungsmonitor 2016. Dieser misst und bewertet seit 2004 den bildungspolitischen Fortschritt in Deutschland.
Bayern schlägt sich insgesamt wacker und belegt hinter Sachsen und Thüringen Platz drei unter den Bundesländern.
Gelobt wird Bayern für die Integration von Flüchtlingen, was kein Wunder ist, wenn man sich anschaut, wie diese vor einem Jahr am Münchner Hauptbahnhof empfangen und weiterhin betreut wurden, von den Kommunen, der Arbeitsagentur und tausenden Ehrenamtlichen.
Minuspunkte gibt es hauptsächlich in drei Bereichen:
  1. Betreuung von Kindern in Kitas
  2. Ausbau des gebundenen Ganztags
  3. Abschlüsse von ausländischen Schülern (noch vor dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle)
Punkt 1 wundert nicht. Der bayerische Staat investiert in den nächsten Jahren ja lieber 1,1 Mrd. € in Betreuungsgelder, statt dafür zu sorgen, dass die Kinder öffentliche Kindergärten besuchen.
Zu Punkt 2 habe ich schon oft geschrieben. Wen wundert es, dass der Ausbau stagniert, wenn der Staat nur 6000.- € pro Klasse und Schuljahr berappen will. Viermal so viel und wesentlich mehr Lehrerstunden wären nötig, um Ganztag auf einem vertretbaren Niveau einrichten zu können.
Punkt 3 wundert mich, denn an meiner alten Schule, die einen Migrationshintergrund von mehr als 80% hat, waren heuer die Abschlüsse so gut wie noch nie in den letzten 15 Jahren.
Den einfachen Mittelschulabschluss erreichten alle, den Qualifizierenden Mittelschulabschluss so viele, dass man es sich kaum zu sagen traut, weil dann die Neider wieder anfangen würden zu bohren und zu unterstellen.

Mittwoch, 10. August 2016

Penzberg, Campendonk


Heute war ein Ausflug bei Regen auf dem Programm.
Anfang Juni 2016 wurde in Penzberg das Campendonk-Museum eröffnet.
Heinrich Campendonk war ein Maler des Blauen Reiter.
Lebensdaten und Informationen gehen aus den Links hervor.
Die Erben Campendonks hatten der Stadt Penzberg den Nachlass angeboten, den diese aber nicht kaufen wollte (obwohl er zum Spottpreis angeboten wurde. Die Erben wollten halt die Bilder in Penzberg haben, aus gutem Grund).
Dann kaufte eine norddeutsche Mäzenfamilie die Bilder auf, verhandelte mit der Stadt Penzberg, die dann ein Museum an das alte Rathaus anbaute - ein geglückter architektonischer Versuch - und die für 15 Jahre der Stadt die Gemälde als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte.
Das Museum zeigt nicht nur die Campendonk-Bilder, es stellt auch eine Bergarbeiterwohnung nach und erzählt vom Umbau von einer Bergarbeiter- zur Industriestadt.
Bedrückend ist der Raum, in dem die Penzberger Mordnacht dokumentiert wird. Noch bedrückender ist die Tatsache, dass die Mörder in den 50er Jahren begnadigt, freigesprochen wurden oder irgendwie sonst davonkamen.
Aber das wissen wir ja aus der Nachkriegsgeschichte: Filbinger, Kiesinger, Globke, Lübke, nur um die bekanntesten zu nennen, die nahtlos vom Dritten Reich in die BRD wechselten, von den Militärs ganz zu schweigen
Ebenso sehenswert sind die Museen in Kochel und Murnau, dort auch das Russenhaus.
 
In Kochel und Murnau lässt sich übrigens excellent Kaffee und Kuchen einnehmen.

Montag, 8. August 2016

Mathe, Deutsch, Muttersprache

So betitelt die SZ einen Artikel, der über den Muttersprachlichen Ergänzungsunterricht (MEU) geht. Ich will jetzt nicht den Inhalt wiederholen, dafür ist der Link da.
Ich kann aber über Jahrzehnte bayerischer Schulpolitik sprechen.
Als ich noch Junglehrer war, gab es die muttersprachlichen Klassen, in München natürlich hauptsächlich türkische.
Die Lehrkräfte kamen aus der Türkei, wurden aber von bayerischen Staat bezahlt. Der Unterricht sah so aus, dass er in allen Fächern von deutschen Lehrern in Deutsch gehalten wurde, aber ein muttersprachlicher Lehrer jeden Tag in der Klasse muttersprachlichen Unterricht erteilte. Das war nicht schlecht. Neulich war ich auf einem Klassentreffen, zu dem auch die damalige Türkischklasse eingeladen war. Die ehemaligen SchülerInnen, mittlerweile in der Mitte des Lebens angelangt, sind gut integriert.
Dann schaffte man diese Klassen ab und es gab Muttersprachlichen Ergänzungsunterricht (MEU) in den Sprachen der Entsendestaaten (= Staaten, aus denen die ersten Gastarbeiter kamen). Dieser fand außerhalb des Regelunterrichts statt, nachmittags und oft mussten die Schüler quer durch die Stadt reisen, um Untericht in ihrer Muttersprache zu erhalten. Oft konnten die MEU-Lehrer kaum ein Wort Deutsch - also nicht gerade ein Vorbild für ihre SchülerInnen.
In den 2000er Jahren wurde auch der MEU stillgelegt. Konsulate übernahmen die Aufgabe des muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts, konnten aber bei weitem nicht die entstandene Lücke füllen. Die MEU-Lehrer wurden heim geschickt bis auf einige wenige, die schon zu lange in der BRD unterrichteten.
Im Viertel meiner Schule wird von den türkischen Eltern (es gibt kaum andere Nationalitäten) und ihren Kindern sehr schlecht Deutsch gesprochen, weil die jeweiligen Ehepartner fast immer aus der Türkei kommen und so zu Hause nur Türkisch gesprochen wird.
Man dachte immer, dass die 2. oder 3. Generation sich besser auf Deutsch verständigen kann - in "meinem" Quartier ist das bis heute ein Irrtum.

Spiele- und Schulfest 2016

In der letzten Schulwoche fand das traditionelle Spiele- und Schulfest statt.
Auf dem Sportplatz und in den Turnhallen fanden sportliche Wettbewerbe statt.



Anschließend gab es für alle Schüler Würstchen und Eis. Eltern, Schüler und Lehrkräfte saßen beim Gespräch zusammen.
Den Ehrenamtlichen der Schule wurde mit Geschenken gedankt.

Sonntag, 7. August 2016

Qualifeier Juli 2016


Der Schreiber des Blogs empfand die diesjährige Qualifeier als eine der harmonischsten der vergangenen Jahre.
Die großartige Zusammenarbeit der drei Klasslehrerinnen Schug, Peroutka und Polta (von links)
spiegelte sich wieder ihren lustigen, aber auch besinnlichen Reden und im freundschaftlichen Umgang der AbschlussschülerInnen miteinander bis zur letzten Stunde.

Wie immer entließ die Schulleitung die AbsolventInnen mit einer Rede.
Der Elternbeirat ehrte die besten SchülerInnen der drei Klassen.
Und hervor zu heben war das perfekte Büffet, das Frau glap und Frau Piezinger mit SchülerInnen vorbereitet hatten.

Donnerstag, 4. August 2016

Ferien - 15 Wochen Urlaub im Jahr

Ein Mittelschullehrer sagt auf SZ Online:
"Wer uns Lehrern die Ferien missgönnt, hat von dem Beruf absolut keine Ahnung. Mit meinem normalen Unterricht, den Konferenzen und Elterngesprächen, den Korrekturen und der Unterrichtsnach- und vorbereitung habe ich während des Schuljahres meist eine 60-Stunden-Woche - von wegen gut bezahlter Halbtagsjob.
Für mich - und den allermeisten Kollegen geht das genauso - sind die Sommerferien die wichtige Zeit im Jahr, wo wir Kräfte sammeln können und auch müssen. Nur so kann ich garantieren, dass ich danach wieder zu hundert Prozent für meine Schüler da sein kann. Ich will bis zum regulären Rentenalter fit bleiben, was längst nicht allen Kollegen vergönnt ist. Damit das klappt, braucht es, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch, Zeit, in der man nicht an den Job denken muss."
Die meisten Kritiker haben wirklich keine Ahnung vom Lehrberuf.
Ein Halbtagsjob ist Lehrersein - egal an welcher Schulart - schon lange nicht mehr:
Elterngespräche, Telefonate, Gespräche mit Kooperationspartnern, dem Jugendamt, Koordinierungsarbeit zwischen Jugendpolizei, Sozialamt, Jugendsozialarbeit und Eltern, Komferenzen, Fortbildungen, zusätzliche Arbeiten inmnerhalb der Schule, Planungen und Korrekturen bis 22.00 Uhr, Schullandheimaufenthalte usw.
Bei mir war es ein 60 -70-Stundenjob.
Umgerechnet auf das Jahr schrumpfen dann die 15 Wochen Urlaub ganz erheblich.
Aber das interessiert die Öffentlichkeit nicht. Medienwirksamer ist das Bild der "faulen Säcke", wie Gerhard Schröder vor vielen Jahren den gesamten Berufsstand bezeichnete. Die "faulen Säcke" gibt es aber in jedem Beruf.

Mittwoch, 3. August 2016

5. Die Schulen haben aus Fehlern gelernt

Die Schulen müssen nicht aus irgendwelchen Fehlern lernen. Nein.
Fehler machen nicht die Schulen, sondern die übergeordneten Instanzen: Bezirksregierungen, Länderregierungen, die Bundesrepublik.
Die Schulen führen nur aus - und das nach Kräften.
Die Schulen tragen die Last der Integration und leisten Unglaubliches.
Bildergebnis für Die Schulen haben aus Fehlern gelernt  Bild: Focus
Fehler machen Bezirksregierungen, Länderregierungen, die Bundesrepublik.
Die müssen lernen, nicht die Schulen.

Dienstag, 2. August 2016

4. Lehrer und Schüler sind hoch motiviert

Das ist unterschiedlich.
Die Lehrerschaft ist polarisiert wie der Rest der Bundesrepublik - wie auch anders.
Es gibt Berührungsängste, es wird fehlende Qualifikation als Lehrer für DaZ oder DaF ins Feld geführt.
Andere stürzen sich mit Begeisterung auf die neue Herausforderung.
Bei den SchülerInnen sieht es besser aus.
Die meisten sind in der Tat hoch motiviert und wissen genau, was ihr Ziel ist und dass sie die deutsche Sprache brauchen, um diese Ziele zu erreichen.
Disziplinprobleme gibt es fast keine.