Sonntag, 31. Januar 2016

Weniger Migranten = Gute Schule?

Das ist ein Irrtum. Eine gute Schule machen ganz andere Eigenschaften aus.
Woran man eine gute Schule erkennt? Diese Frage treibt viele um. Eines vorab: Die perfekte Schule gibt es nicht. Aber es gibt einen "Idealtyp", der Orientierung bietet. Die folgenden Punkte sind das Ergebnis einer Evaluation der Erfolgsfaktoren des Wettbewerbs "Starke Schule".
Das ist eine "Starke (=gute) Schule:
SCHULE FÜR ALLE
Schüler mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund, egal mit welchem sozialen Hintergrund - diese Schule ist bunt! Und: Alle begegnen sich mit Respekt, schätzen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
So wird die Schule zu einem Ort, an dem Schüler, Lehrer und auch Eltern gerne sind.
NETZWERK
Eine Schule ist kein geschlossenes System, diese schon gar nicht! Sie kooperiert mit Unternehmen aus der Region, aber auch mit Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämtern. Verschiedene Kooperationspartner bringen sich auf vielfältige Weise in das Schulleben ein. Auf diese Weise ist die Schule nicht nur in das kommunale Bildungsmanagement eingebunden, sondern bietet ihren Schülern auch einen direkten Zugang zur Arbeitswelt.
INDIVIDUELLE FÖRDERUNG
„Das lernst du nie!“ Diesen Satz hören Sie an dieser Schule nicht. Die Lehrer orientieren sich an den Stärken der Schüler und fördern sie, und wenn etwas doch nicht so gut klappt, gibt es Lernangebote, die auf die Bedürfnisse der Schüler
zugeschnitten sind. Zum Beispiel Einzelförderung, Förderpläne öder individualisierte
Unterrichtsformen. Außerdem erfassen die Lehrer die Lernstände ihrer Schüler systematisch - auch mit individuell erstellten Instrumenten.
QUALITÄTSENTWICKLUNG
Alle Lehrer lernen - an dieser Schule wird darauf besonders geachtet. Lehrer arbeiten in Teams, evaluieren ihre Arbeit, es gibt Fortbildungen, Feedbackstrukturen, klare Regeln, systematische Planung und klassenübergreifende Zusammenarbeit.
ABSCHLÜSSE
Wer diese Schule besucht hat, hat einen Abschluss - und zwar einen mit Anschluss. Die Absolventen haben Erfolg auf dem weiteren Bildungsweg oder auf dem Arbeitsmarkt - und landen selten im Übergangssystem.
Außerdem gibt es während der Schuljahre kaum Wechsler, Abbrecher oder Schulverweigerer. Wer geht, wechselt auf eine höhere Schulform, nicht auf eine niedrigere.
ELTERNARBEIT
Eine Schule für Lehrer, Schüler - und Eltern. Sie sind hier immer willkommen, werden laufend informiert und es gibt für sie sogar Bildungsangebote. Vor allem jedoch können sie das Schulleben mitgestalten.
RAHMENBEDINGUNGEN
Diese Schule kann überall stehen. In Gegenden, die als sozialer Brennpunkt bezeichnet werden, genauso wie in allen anderen Gegenden. Eine Evaluation des Programms "Starke Schule" der Hertie-Stiftung hat gezeigt: Gerade unter schwierigen Bedingungen sind solche Schulen erfolgreich.
AUSZEICHNUNGEN
Urkunden, Zertifikate, Pokale. Diese Schule ist buchstäblich ausgezeichnet. Sie nimmt an Projekten und Schulwettbewerben teil. Ihre Arbeit wird von Fachleuten anerkannt. Das zeigt nicht nur, dass gute Arbeit geleistet wird, es motiviert Lehrer wie Schüler auch, noch besser zu werden.
Quelle: 105, Impulse für Wissenschaft und Gesellschaft, September 2014, Hrsg. Gemeinnützige HertieStiftung

Samstag, 30. Januar 2016

Paul Kantner


Er starb am 28. Januar 2016. Bekannt wurde er als Gitarrist der Jefferson Airplane und der Jefferson Starship.
Jefferson Airplane gehörte ab Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zu den bekanntesten Bands der kalifornischen Hippiebewegung, zusammen mit Grateful Dead, Big Brother And The Holding Company, Quicksilver Messenger Service u.v.a. .
Diese Bands spielten in San Francisco kostenlos und warfen während der Konzerte LDS-Pillen - LSD war damals noch nicht verboten - ins Publikum. Owsley Stanley, für den Sound der Grateful Dead verantwortlich, stellte die Droge in seinem Heimlabor her.
Die Einstellung zum Drogenkonsum kommt im Text des Videos von Grace Slick unverhohlen zum Ausdruck.


Er war das gute Gewissen seiner Bands und trieb deren politisches Engagement voran - damals war der Vietnamkrieg das große Thema.
Schon vor David Bowies Weltraumexpeditionen erdachte er Jefferson Starship, mit dem Hippies 1990 in den Weltraum auswandern sollten.
"Blows Against The Empire" hieß die Platte.

Sonntag, 24. Januar 2016

Nachtrag zum Münchner Schulpreis - oder: Wie geht man mit Gästen um?

Es war eine schöne, würdevolle Veranstaltung am 19.01.2016, die Verleihung der Münchner Schulpreise.
Zugegeben, Willi Weitzel als mehrmaliges Intermezzo muss man mögen.
Die Verleihung war stimmungsvoll, die drei Siegerschulen freuten sich.
Aber: Die drei Schulen, die nominiert waren, aber auf keinen der Siegerplätze kamen, spielten keine Rolle mehr.
Sie wurden nicht einmal auf das Podium gebeten, es gab kein Gruppenfoto mit ihnen, sie bekamen keine Urkunde.
Dabei waren sie ja immerhin unter den sechs nominierten Schulen; Schulen, die die Münchner Bildungslandschaft bereichern.
Die Jury und Mitarbeiter des Referats für Bildung und Sport waren entsetzt.
Die drei Schulen gingen traurig heim.

Dienstag, 19. Januar 2016

Münchner Schulpreis 2016

Er wurde am 19. Januar 2016 verliehen und die Hauptpreisträgerin ist die Städtische Anita-Augspurg-Berufsoberschule für Sozialwesen.


Die zweite Siegerin ist die Grundschule am Winthirplatz.

Die Mittelschule an der Wittelsbacherstraße, die fast völlig zur Ganztagsschule umgebaut wurde, liegt auf Platz drei.

Die nächsten drei Schulen waren ebenfalls für den Münchner Schulpreis nominiert. Es gibt keine Reihung, deswegen werden sie in alphabetischer Folge aufgeführt.

Förderzentrum Christophorus-Schule

Mittelschule an der Leipziger Straße

Grundschule am Pfanzeltplatz

Es gibt sehr interessante Schulen in München. Allen sechs herzlichen Glückwunsch.

Jerry Garcia

Er war der Leadgitarrist und -sänger von Grateful Dead.
Starb 1995.
Viele Soloprojekte hatte er nebenbei verwirklicht.
Hier zum Beispiel mit David Grisman.
Oder hier mit Stevie Winwood, 1994: Dear Mr Fantasy Man.

Samstag, 16. Januar 2016

Kurze Wege, weil kurze Beine

oder:
Gleich und gleich gesellt sich gern.
Das ist das Resumee einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung bezüglich der Aufhebung der Grundschulsprengel in Nordrhein-Westfalen.
Ein Viertel der Grundschuleltern selektieren, was den Schulbesuch der Kinder betrifft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: zu viele Mitschüler mit Migrationshintergrund könnten ihre Kinder am Lernen und dem damit verbundenen sozialen Aufstieg bzw. Nicht-Abstieg behindern.
Dass das hauptsächlich Mittelschichteltern betrifft, ist klar. Eltern, die sich nicht so gut artikulieren können oder die wenig Interesse am Schulbesuch ihrer Kinder haben, ist die Schule meist egal.
Und wie man sich vorstellen kann, sortiert sich das ganze in Schulen, an denen der Migrationsanteil gering ist, und in die, an denen er weiter steigt. Und die Spirale dreht sich.
Wie gut, dass ich in einem Bundesland mit konservativer Schulpolitik arbeiten konnte.
Noch ist in Bayern die Sprengelpflicht festgeschrieben.
Es gibt aber schon findige Eltern, die über fingierte Betreuungsverhältnisse, fingierte Wohnverhältnisse oder mannigfache andere Gründe das zu unterlaufen versuchen. Natürlich wiederum nur Eltern mit dem entsprechenden Hintergrund. Auch hier ist beinahe alles an den Geldbeutel gebunden.

Samstag, 2. Januar 2016

Bücher 2015

Herr Rau und Herr Pimalrquadrat haben mich dazu angeregt, die 2015 gelesenen Bücher aufzuzählen.
Ich liebe Krimis, aber nur gute:

- Donna Leon, By Its Cover
- Donna Leon, Drawing Conclusions (beide an Ort und Stelle gelesen)
- Friedrich Ani, German Angst
- Friedrich Ani, Die Erfindung des Abschieds
- Friedrich Ani, Süden und das Geheimnis der Königin
- Friedrich Ani, Der namenlose Tag
- Friedrich Ani, Süden und der glückliche Winkel
- Friedrich Ani, Süden und das grüne Haar des Todes
- Friedrich Ani, M: Ein Tabor Süden Roman

Hier ist schon zu sehen, wer mein Lieblingsautor ist (und ein noch besserer Vorleser der eigenen Werke).

- Claudio Magris, Donau °
- Michel Houellebecq, La Poursuite Du Bonheur (Poésie)
- Michel Houellebecq, Karte und Gebiet
- Michel Houellebecq, Unterwerfung
- Martin Pollack, Galizien
- Martin Pollack, Der Kaiser von Amerika
- Karl Markus Gauß, Das erste, was ich sah
- Karl Markus Gauß, Die fröhlichen Untergeher von Roana
- Karl Markus Gauß, Ddie Hundeesser von Svinia
- Alexander Kluge, Das fünfte Buch
- Alexander Kluge, Das sechste Buch
- Alexander Kluge, Das Bohren harter Bretter
- Alexander Kluge, 30. April 1945
- Keith Richards, Life
- Pete Townshend, Who I Am (zwei von meinen musikalischen Lieblingen)

- Friederike Mayröcker, cahier
- Rainer Maria Rilke, Duineser Elegien °
- Günter Eich, Maulwürfe °
- Josef Winkler, Das wilde Kärnten (drei Romane)
- Zadie Smith, NW
- Boehncke, Sarkowicz, Blutiges Biedermeier (Hinweis von Herrn Rau)
- Boris Pahor, Piazza Oberdan ° - Pahor ist schon 102 Jahre alt
- Boris Pahor, Die Wiege der Welt
- Ursula Ackrill, Zeiden, im Januar
- Günter Grass, Beim Häuten der Zwiebel °
- Peter Weiss, Ästhetik des Widerstands (auch gehört) °
- Tankred Dorst, Toller °
- Maxie Wander, Guten Morgen, du Schöne °

°: nochmal gelesen, nach vielen Jahren

Das ist ganz schön viel in Anbetracht dessen, dass ich mich ständig draussen im Garten und den Obstgärten aufhalte.