Samstag, 28. Februar 2015

Lehrer streiken

Das ist erst einmal gut.
Und schade, dass das Beamtenrecht Streiks verbietet. (Was wäre denn, wenn ganz viele Beamte trotzdem mitmachten?)
Es darf aber nicht nur um Tarife gehen, es muss auch um Inhalte gehen.

Und da gibt es viele:
- unterschiedliche Besoldung innerhalb und zwischen den Schularten
- unzulänglich ausgestatteter Ganztag
- Inklusion, die auf Schultern der Schulen etabliert wird
- unzureichende mobile Reserve
- Lehrerausbildung, die nicht auf aktuelle Probleme vorbereitet
- und noch vieles mehr ...

Sonntag, 22. Februar 2015

Oliver Sacks todkrank

Wildgans wies darauf hin, wie es um Oliver Sacks steht, einen der letzten wirklich großen Neurologen und Psychologen.


Er ließ die Tradition der Fallgeschichten aus dem 19. und frühen 20 Jahrhundert wieder aufleben.
Alle seine Bücher musste ich lesen, egal ob er über Blindheit, Migräne, Amputationen oder sein Aufwachsen und den Onkel Tungsten (der den Wolframfaden in der Glühbirne erfand) schrieb. Beeindruckt hat mich auch sein Buch über "The Island Of The Colourblind", in dem er aufzeigt, wie eine Kultur zugrunde gehen kann, wenn nur ein kleines Schräubchen verändert wird, von der westlichen Kultur natürlich.
Ich wünsche ihm noch ein paar kreative Monate.

Dienstag, 17. Februar 2015

Zeit zum Lesen: Erich Hackl - Zeit zum Hören: Diagonal

Seit über 30 Jahren sendet Oe1 die Sendung Diagonal – Radio für Zeitgenossen, samstags um 17.00 Uhr. Die Themensendungen befassen sich mit Zeitströmungen, alten wie neuen, Begriffen wie Tod, die Insel, Wanderungen, der Süden usw.
Manchmal stehen auch einzelne Personen im Mittelpunkt wie vergangenen Samstag Erich Hackl, ein österreichischer Autor.
Bildergebnis für erich hackl
Als Mitarbeiter des "Wiener Tagebuch" kam er auch mit Schriftstellern wie Martin Pollack und Karl-Markus Gauß in Kontakt. (Auch diese beiden sind sehr lesenswert..)
Seinen Geschichten oder Romanen legt Hackl wirkliche Personen und deren Schicksale zugrunde, macht sie dadurch bekannt und erhält sie so am Leben: Sei es sein Vater, seine Mutter, eine südamerikanische Familie oder ein jüdisches Findelkind.
Eine große Rolle spielt auch die Aufarbeitung des österreichischen Widerstands bzw. Nicht-Widerstands im Nationalsozialismus, ein Thema, welches in Österreich zeitlebens zu kurz gekommen ist, weil man sich teilweise heute noch als "Gezwungene, Besetzte" fühlt und dabei den Heldenplatz und alle anderen Plätze mit Millionen Jubelnden vergisst, genauso wie die antisemitischen Ausschreitungen in den 1960er Jahren.
Kurzum: Hackl lesen, Diagonal hören

Freitag, 6. Februar 2015

"Kinder dürfen geschlagen werden..."

sagt der Papst, "sofern sie ihre Würde behalten" (sinngemäß).
Wie soll das zusammengehen, ein Schlag irgendwohin am Körper und die Würde, die nicht verloren gehen soll?
Da hat er was nicht kapiert, der Gute.
Wie froh ich bin, dass in der BRD Kinder schlagen unter Strafe steht.
Wie froh ich bin, mit keiner Religion was am Hut zu haben, wirklich.
Aber:
Vielleicht hat er es ja so gement:

 Beat Me Daddy Eight To The Bar

In a little honky-tonky village in Texas
There's a guy who plays the best piano by far
He can play piano any way that you like it
But the way he likes to play is eight to the bar
When he plays, it's a ball, he's the daddy of them all


The people gather around when he gets on the stand
Then when he plays, he gets a hand
The rhythm he beats puts the cats in a trance
Nobody there bothers to dance
But when he plays with the bass and guitar
They holler out, "Beat me Daddy, eight to the bar"

A-plink, a-plank, a-plink-a-plank-a-plink-a-plank
A-plunkin' on the keys
A-riff, a-raff, a-riff-a-raff-a-riff-a-raff
A-riffin' out with ease
And when he plays with the bass and guitar
They holler out, "Beat me Daddy, eight to the bar"

He plays a boogie, he plays eight to the bar
The boogie-woogie, that is the way he likes to play on his piano
And we all know
That when he plays he puts them all in a trance
The cats all holler, "Hooray"
You'll hear them say, "Beat me Daddy, eight to the bar"

In a little honky-tonky village in Texas
There's a guy who plays the best piano by far
When he plays with the bass and guitar
They holler, "Beat me up Daddy, beat me Daddy, eight to the bar"

The people gather around when he gets up on the stand
Then when he plays, he gets a hand
The rhythm that he plays puts the cats in a trance
Nobody there ever bothers to dance
But when he plays with the bass and guitar
They holler out, "Beat me Daddy, eight to the bar"

A-plink-plink, a-plank-plank, a-plink-a-plank-a-plink-a-plank
A-plunkin' on the keys
A-riff-riff, a-raff-raff, a-riff-a-raff-a-riff-a-raff
A-riffin' out with ease
And when he plays with the bass and guitar
They holler out, "Beat me Daddy, eight to the bar"
Written in 1940 by Don Rave, with credit given to Ray McKinley. Universal Music

Donnerstag, 5. Februar 2015

Schule damals

Auf Anregung von Bob Blume:
In die Schule kam ich 1956, das war gruselig. Fast jeden Tag Schläge.
Das Schöne ist, dass ich meinen Freund von damals heute noch habe.
In das Gymnasium ging ich von 1960 bis 1969. Viele Lehrer waren für mich wichtig, haben mich beeinflusst was Theater, Literatur, Fremdsprachen anging.
Ich habe auch noch mit einem Lehrer Kontakt, über 80 ist er, den wir in D, E und Geschichte viele Jahre über hatten, am Anfang auch in Latein.
Damals zählten die Klassen noch von 1-9.
In der 4. und 5. Klasse war ich im Skikurs immer rettungslos verknallt. Interessant wurde es aber für mich und die Freundesgruppe ab der 10. Klasse.
Anlässlich des Biafra-Krieges veranstalteten wir (die Freundesclique) einen Aktionstag an der Schule zu diesem Krieg, spielten dazu "America" von The Nice rauf und runter.
Wir brachten aktiv Literatur und Musik und Politik in den Unterricht ein, schrieben auch selbst Gedichte, die dann am Sonntagnachmittag im China Club zu Musik vorgetragen wurden (Jimi Hendrix [den wir auch in München live erleben konnten], The Doors, Janis Joplin, Otis Redding). Und es wurde getanzt, so man das Tanz nennen konnte: Eng umschlungen auf der Stelle tretend.
Wir verteilten Flugblätter gegen einen Sportlehrer (der Hausmeister druckte sie), der einem armen Mitschüler eine schlechte Note erteilt hatte, nur weil dieser eine ausgebeulte Sporthose trug. Das Abitur wäre uns beinahe aberkannt worden, dank der Initiative zweier einflussreicher Freundinnenmütter wurde die Sache niedergeschlagen. Vermutlich floss auch eine Spende an den Förderverein.
Die erste Demo in Niederbayern veranstalteten wir: Gegen die Notstandsgesetze. Das ganze Gymnasium marschierte, vorne weg ein dunkelgrüner VW-Käfer, das war`s.
Schule, Inhalte, Lernen, das lief nebenher.
Im Nebenberuf arbeitete ich auf dem Bauernhof, jeden Nachmittag, in den Ferien.
Es war prima.
Leider können SchülerInnen das heute nicht mehr erleben.

Montag, 2. Februar 2015

Christine Frank - oder warum sind viele Grund- und Mittelschulleitungen unbesetzt?

In der heutigen Chrismon - eine monatliche Beilage u.a. der SZ - wird eine Berliner Grundschulrektorin, Christine Frank, vorgestellt. Hoch engagiert, offensichtlich mit dem richtigen Händchen für Schüler, Eltern und Kollegium ausgestattet, arbeitet sie seit Jahrzehnten an Berliner Brennpunktschulen. Mit großem Erfolg. Zum 1.2.2015 wechselte sie an eine andere Schule.
Ganz nebenbei wird die Frage aufgeworfen, warum so viele Schulleiterstellen in Deutschland unbesetzt sind.
Ich glaube, die Gründe sind mannigfaltig.
* Zu hohe Unterrichtsbelastung in Bayern bei Grund- und Mittelschulen. Frau Frank unterrichtete laut Chrismon lediglich 10 Stunden (eigentlich 7) und ich 17 Stunden, bei ähnlicher Schulgröße.
* Unattraktiver Verdienst für die Leitung eines mittelständischen Betriebs.
* Zu viele Aufgaben, ständig von einem Problem zum nächsten springen, dauernd angesprochen zu werden
* und für diese Aufgaben zu wenig ausgebildet.