Donnerstag, 31. Juli 2014

Angekommen

Der letzte Tag war heute.
Fühlt sich komisch an, keine Verantwortung mehr tragen zu müssen.
Eine ganze Reihe LehrerInnen waren da, um Absprachen für das nächste Schuljahr zu treffen, aufzuräumen, sich das Stundenplanprogramm erklären zu lassen.
Dann waren alle weg.
Ein letzter Espresso im Hausmeistergarten, Rück- und Vorblick auf eine in Jahren gewachsene Freundschaft.
Mal sehen, wie es wird.

Montag, 28. Juli 2014

Wir haben es gewusst ...

... schon bevor die Studie zum Betreuungsgeld veröffentlicht wurde.
Über die Hälfte derer, die keine Berufsausbildung oder "nur" einen HauptMittelschulabschluss haben, ziehen die Auszahlung von 150.- € Herdprämie einer Kita für ihr(e) Kind(er) vor. Bei Familien mit Migrationshintergrund sind es sogar 87%.
Wir haben in der Schule 80% SchülerInnen mit Migrationswurzeln. Unsere Eltern haben bis zu 7 Kinder.
Wir fangen immer wieder von vorne an: Mit Deutschlernen, mit Grundrechenarten in der 5. Klasse.
Hätte uns vor der Einführung der Herdprämie jemand gefragt, wir hätten voraussagen können, wie unsere Eltern reagieren.
Wir kennen Sie. Andere auch.
Das heißt aber, dass alles politisch gewollt ist.

Samstag, 26. Juli 2014

Der Blues ist da,

am vergangenen Freitag um 9.30 Uhr holte er mich wieder ein.
Die SchülerInnen riefen mich, ich ging die Treppe runter, und da standen sie.
Ein Spalier, Blumenmeer, mündliche und schriftliche Glückwünsche.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich beim Eingang allen die Hand geben konnte.
Mittendrin kam er, der Blues.

Freitag, 25. Juli 2014

Der Blues kommt

und geht nicht so schnell vorbei.
Das Kollegium verabschiedete mich mit einer wohltuenden, tröstenden Feier.
Alle waren da.
Schöne Worte.
Einfühlsame Geschenke.
Die Musik:
Electric Flag.
Nick Gravenites, Gesang
Mike Bloomfield, Gitarre
Harvey Brooks, Bass
Buddy Miles am Schlagzeug und Keyboard und Bläser müssen mir erst noch einfallen.

Dienstag, 22. Juli 2014

The End Is Near

Noch 5 Tage, dann ist Schluss.
Rente.
Blog?
Weiß noch nicht.

Sonntag, 20. Juli 2014

Gymnasium refomieren, ja, aber da gibt es noch ...

... eine meiner Meinung nach weit wichtigere Baustelle.
Die KMK sollte sich mal mit dem Problem der Zurückgelassenen befassen. 20 % der Schüler sind sogenannte "Risikoschüler". Und die befinden sich in Bayern sehr überschaubar in Förderzentren und HauptMittelschulen. In den anderen 15 Bundesländern sind sie in irgendwelchen unüberschaubaren Schulformen mit - besonders kreativer - Namensgebung. Und müssen schauen, dass sie irgendwie durchs Leben kommen. Das Netz hat große Lücken.
Die Kinder auf dem Gymnasium - dort sind ohnehin zu viele - die kommen schon durch. Die haben Eltern, die eingreifen, wenn es nottut.

Dienstag, 15. Juli 2014

Paseo-Cup

Am 15.7.2014 fand bei den Pasinger Arcaden der von den beiden Jugendbeamten Mößmer und Heinrich organisierte Paseo-Cup statt. Es war eine tolle Veranstaltung. Die Wiesentfelser Spieler glänzten wieder einmal, aber als die Mannschaft mit den meisten Fouls. Das muss nächstes Jahr anders werden!
Die Organisatoren Karsten und Robert beim Aufbau
die Pokale
Robert Heinrich und Frau B.
vor dem Spiel    
Robert und Frau C.
von oben
die Mannschaft

ratlos

zwei die sich mögen

Karsten, Schiri und Robert

bei der Preisvergabe

Mittwoch, 9. Juli 2014

"Vom Problemfall zur Vorzeigeschule"

So übertitelt die taz von heute einen Artikel.
Kein Zweifel, dass 2006 die Rütli-Schule äußerst schwierige Bedingungen hatte.
Hoher Migrationshintergund, schwierigste Schüler, Perspektivlosigkeit.
Nach dem Brandbrief eines Teils des Kollegiums wurde die ganze Republik auf das Problem aufmerksam. Und es änderte sich etwas. 32 Millionen Euro sollten über die Jahre in den Rütli-Campus gesteckt werden. Mittlerweile gilt der Campus als Vorzeigeprojekt. Die Forderung: 32 Millionen € für alle!
Aber, es geht auch anders. 2002/03 betrieb unser Kollegium Schulentwicklung an der Uni, an den Wochenenden. Eine große Belastung. Warum? Es ging nicht mehr anders.
In den Folgejahren entwickelten wir langsam, Schritt für Schritt, unsere Schule und wurden 2005 zum ersten Mal bepreist, waren 2010 unter den 15 besten deutschen Schulen (aller Schularten) und wurden 2013 Bundessieger beim wichtigsten deutschen Schulpreis, was Abschlüsse, Ausbildungsreife und Schulstruktur betraf.
Burnout? Nicht vorhanden.
Fluktuation? Äußerst gering.
Unterstützer? Ein Riesennetzwerk, meist ideeller Art.
Schüler? Lieben die Schule, lassen sich darauf ein.
Deutsch als Muttersprache? Unter 20%.
Eltern? Geben die Kinder ab: "Macht mal". Schade, da hätten wir gern mehr Unterstützung.
Trotzdem möchten wir gern einen Bruchteil von 32 Millionen, wer nicht?
Und da fällt mir ein Artikel aus der ZEIT ein, vor einigen Jahren erschienen. Leider finde ich ihn nicht im Archiv. Der ging über die Nachbarschule von Rütli. Selbe Schülerschaft, ähnliche Probleme, anders angepackt.
Hat mich sehr an uns erinnert.